Freitag, 2. November 2012

Tortuguero - am Strand der Meeresschildkröten

Nach zwei Nächten Stopp in San José ging es früh morgens auf in die Karibik. Und zwar nach Tortuguero, der Brutstätte der Meeresschildkröten. Der kleine Ort befindet sich auf einer Landzunge umgeben von Wasser und ist somit nur per Boot zu erreichen. Auf der Fahrt schlängelte sich unser Boot durch die von Regenwald umgebenen Kanäle, vorbei an Vögeln, Reihern, Kaimanen und sogar einem riesigen Alligator.

In den Zimmern unserer Lodge angekommen wurden wir erstmal vom Gebrüll einer ganzen Horde Brüllaffen begrüßt. Etwas unheimlich, so direkt hinterm Haus, zumal unsere Zimmer alle keine Fenster hatten, sondern nur Moskitonetze. Glasscheiben sind bei Temperaturen von mindestens 20°C auch nicht nötig. Unsere Lodge lag nochmal einen Wasserarm vom Dorf getrennt auf einer zweiten Insel. Für die Überfahrt mussten wir also eines der zahlreichen Wassertaxis nutzen. Vor allem abends, wenn der Bootsfahrer bei Schnulzenmusik auf uns Kunden gewartet hat, kam fast schon Venedig-Feeling auf...

Tortuguero ist ein riesiger Nationalpark, der mit zahlreichen kleinen Kanälen durchsetzt ist. Tierbeobachtungen per Boot stehen hier somit bei jedem Besucher auf dem Programm. Wir sind Donnerstagmorgen dann auch direkt um 6 Uhr zur ersten Tour gestartet. Da mussten wir doch tatsächlich mal vor dem Sonnenaufgang um 5:30 Uhr aufstehen!!! In den Kanälen bekommt man unheimlich viele Vögel zu sehen: Schmuckreiher, Tigerreiher, Blaureiher, Eisvogel ... Echsen gab es auch wieder viele zu bestaunen und einige Kaimane. Etwas beängstigend, wenn die nur ein paar Meter neben dem flachen Boot treiben. Und hier haben wir auch die uns noch fehlende vierte Affenart, den Klammeraffen, gefunden. :)

















Der Tag ging also schon gut los, und nach kurzer Poolpause startete um 10 Uhr bereits die zweite Tour: Noch mehr Vögel, Echsen, Affen... und grüne Aras! Die stehen auf der Roten Liste und sind sehr selten. Was ein Highlight. Vor allem als sie allesamt eine majestätische Runde durch den Himmel gedreht haben.



Nachmittags ging es dann auf zur Schildkrötenjagd. Es ist nämlich Schlüpfzeit der Meeresschildkröten. Also hieß es strandauf und -ab laufen und nach schlüpfenden Schildkrötenbabys Ausschau halten. Ganz schön anstrengend. Und auch sehr traurig. Denn zunächst haben wir nur jede Menge leere kleine Panzer gefunden. Mit Einbruch der Dämmerung, nach mehreren Stunden auf der Suche, wollten wir schon fast aufgeben und endlich etwas essen gehen. Auf einmal wurden wir auf einige Menschen am Strand aufmerksam. Und dann haben wir tatsächlich welche gesehen. Zwei winzig kleine Lederschildkröten machten sich gerade auf ihren Weg vom Nest zum Meer. Und wir haben sie den ganzen Weg begleitet. Wahnsinnig aufregend, unheimlich spannend und sehr schön.
Was ein Tag!!!





Und dann, zum Abreisetag, noch als Bonus: Ein Tukan, total schön, pechschwarzes Fell, gelber Hals und spitzer Schnabel, eins der Top-Postkartenmotive aus Costa Rica. Leider etwas zu schnell für ein Foto das seine ganze Pracht zeigt...






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